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Was ist Soziotherapie?

Die Soziotherapie dient u.a. als psychosoziale Unterstützung und Handlungsanleitung im sozialen Umfeld sowie im Alltag. Sie beinhaltet motivierende und strukturierte Trainingseinheiten und Handlungsalternativen, die langfristig angelegt sind. Ziel der Soziotherapie ist es, den/die Patient*in in seiner Eigenverantwortung zu stärken und langfristig zu stabilisieren. Alle Maßnahmen und Fortschritte werden während der Therapie im Betreuungsplan festgehalten.

Anwendungsbereiche der Soziotherapie

Die Soziotherapie beleuchtet vor allem die sozialen, beruflichen und häuslichen Aspekte der/des Betroffenen. Die Methode hat einen pädagogischen und psychoedukativen Ansatz mit dem Hintergrund, Betroffene zu animieren und zu motivieren, sie anzuleiten und zu entwickeln aber auch in Ihrer Handlungsweise zu kontrollieren. Soziotherapie wird in erster Linie bei Patient*innen mit chronischen Erkrankungen, sowie nach bereits erfolgten stationären Aufenthalten verschrieben.

Weitere Einsatzgebiete der Soziotherapie sind:

  • Verlust sozialer Beziehungen durch Handlungseinschränkungen
  • Burnout (Störung des Antriebs, Belastbarkeit und Ausdauer)
  • Verlust des Realitätsbezuges (psychische Störungen)
  • Gestörten kognitiven Fähigkeiten
  • Mangelnde Krankheitseinsicht (zur Vorbereitung auf Therapie)
  • Weitere psychosomatischen Erkrankungen, die zu körperlichen Beschwerden führen

Ablauf der Soziotherapie

Normalerweise findet die Soziotherapie im privaten Umfeld des/der Betroffenen statt. Hierbei wird schließlich die soziale Situation und Lebensweise des/der Betroffenen analysiert und mithilfe von praktischen Übungen die Motivation und Belastbarkeit verbessert sowie die Eigenständigkeit zu Hause gefördert. Auch eine neue Tagesstruktur gehört zum Inhalt der Soziotherapie und soll zu einem stressfreien Alltag beitragen. Ziel ist es, dem Patienten dazu verhelfen, Aufgaben selbst umzusetzen und die Krankheit zu akzeptieren.

Grundsätzlich handelt es sich bei der Soziotherapie um eine Art der Einzeltherapie, gruppentherapeutische Ansätze können aber auch ergänzend eingesetzt werden. Dies bezieht sich dann meist auf Familienmitglieder, Freunde oder soziale Kontakte des/der Betroffenen, die in die Therapie einbezogen werden. Sobald der Patient bereit ist, sich seiner Krankheit zu stellen und die Grundlagen für weitere Behandlungen erlernt hat, schließt die Ergotherapie an.

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Was ist Ergotherapie?

Unter Ergotherapie wird die Behandlung durch körperliche Aktivität beschrieben. Es werden also Einschränkungen des Handelns durch aktive Aufgaben und Körperbewegungen trainiert. Auf diese Weise können verloren gegangene oder verminderte Handlungen im Alltag wiederaufgenommen werden und der/die Patient/in zufrieden mit sich selbst sein sowie wieder selbstständig handeln. Auch körperliche Beschwerden, die durch die Psyche entstanden sind, können durch die Kombination aus Psychotherapie und Ergotherapie erfolgreich behandelt werden.

Behandlung durch Ergotherapie

Die Ergotherapie gilt als ganzheitliches Therapiekonzept. Neben den motorischen Übungen, die den Bewegungsablauf trainieren sollen, werden auch die Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und die kognitiven Zustände des/der Patient*innen geschult. Auch die Analyse der Wohnsituation wird durch den Ergotherapeuten und ggf. geschultes Pflegepersonal vor Ort abgedeckt, sodass der/die Patient/in in der Behandlung auf ein selbstständiges Leben vorbereitet werden kann.

Zu einer Ergotherapie gehört heutzutage zudem eine vielversprechende und professionelle Beratung, Psychoedukation und spezifische Alltagstrainings, welche insgesamt auf die persönlichen Belange des/der Patient*innen abgestimmt sind.

Anwendungsbereiche der Ergotherapie

Die Ergotherapie kann u.a. bei den folgenden Krankheitsbildern angewendet werden:

  • Schlaganfall mit körperlicher Schädigung
  • Angeborene geistige Schädigungen
  • Angeborene körperliche Schädigungen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Verhaltensstörung (oft auch psychosomatisch bedingt)
  • Koordinationsstörungen
  • Parkinson/Alzheimer
  • Begleitend bei psychosomatischen Erkrankungen (meist bei körperlichen Einschränkungen)

Wie gehören Sozio- und Ergotherapie zusammen?

Während die Ergotherapie eine Therapieform ist, die sich auf die Handlungen und motorischen Fähigkeiten des/der Betroffenen konzentriert, dient die Soziotherapie eher zur Vorbereitung des/der Patient*in auf die Ergotherapie. Dies geschieht unter anderem durch Maßnahmen, die gewisse Handlungen begleiten, koordinieren und anleiten. Auf diese Weise sollen eine psychische Stabilisation und Entlastung erreicht werden, sowie alltägliche Aufgaben strukturiert und der eigene Antrieb, die Motivation und Ausdauer wieder gestärkt werden

Wie können die beiden Methoden als Ergänzung zur Psychotherapie eingesetzt werden?

Die Psychotherapie befasst sich mit der Behandlung von seelischen Erkrankungen und bedient sich dabei vor allem an der Verwendung von Sprache und ungeteilter Aufmerksamkeit. Hierbei können je nach Form unterschiedliche Vorgehensweisen angewendet werden. Da sich die Psychotherapie hauptsächlich auf die psychischen und kognitiven Beschwerden des/der Patient*innen bezieht, bietet sich eine zusätzliche körperliche/aktive Therapie ebenfalls zur Behandlung an. Besonders bei körperlichen Beschwerden, die durch die Psyche beeinflusst werden, hat sich die Kombination von Psychotherapie und Sozio- und/oder Ergotherapie besonders bewährt.

Soziotherapie in der Psychotherapie

Hauptziel der Soziotherapie im Rahmen psychosomatischer Erkrankungen ist es, dem/der Patient*in seine/ihre eigene Krankheit bewusst zu machen. Auf diese Weise kann er/sie sich diese selbst eingestehen und die Behandlung beginnen. Auch das Erkennen von Frühwarnzeichen oder der Verschlechterung des eigenen Gesundheitszustands soll erlernt werden. So kann schließlich eine Strategie entwickelt werden, wie einem neuen Schub entgegengewirkt werden kann. Hierbei arbeiten Sozio-, Psychotherapeut*in und Patient*in eng zusammen und stimmen sich permanent ab. Dies ist auch verpflichtend, und zwar vor und nach fünf Probestunden sowie vor jeder Neuverordnung. Dies hat den Sinn, dass der/die Patient*in bestmöglich begleitet wird und evtl. neue Leistungen entwickelt und angewendet werden können. Festgehalten werden zudem die persönlichen Fortschritte, die behandelten Probleme und eingesetzten Leistungen sowie die noch verbleibenden Therapieziele, die bereits zu Beginn festgelegt und während der Sitzungen ergänzt wurden. Der/Die Soziotherapeut*in ist zudem dazu verpflichtet, wahrgenommene Änderungen umgehend an den/die Psycholog*in zu melden.

Ergotherapie in der Psychotherapie

Im Fokus der Ergotherapie steht in Bezug auf psychosomatische Erkrankungen eine ergotherapeutische Befunderhebung und die Erstellung eines Behandlungsplans, die den der Psychotherapie ergänzt. Dazu gehört beispielsweise das Umsetzen der in der Psychotherapie ausgearbeiteten Veränderungen im Alltag. Die Ergotherapie dient also neben der Verringerung körperlicher Beschwerden zur vereinfachten Umsetzung und zum Erlernen der in der Psychotherapie herausgearbeiteten Methoden zum Bewältigen der Alltagsprobleme. Ergotherapeut*in und Psycholog*in stehen dabei in einem engen Austausch.

Welche Vorteile bieten die Sozio- und Ergotherapie bei psychisch funktionellen Behandlungen?

Beide Methoden bieten diverse Vorteile und sollten sich je nach Krankheitsbild im Therapieplan wiederfinden. Beispielsweise fällt es den Patienten durch die Soziotherapie oft leichter, sich auf weitere Behandlungen einzulassen. Die Ergotherapie hingegen steigert wieder die allgemeine Motivation, etwas an den Alltagsproblemen zu verändern und körperlichen Beschwerden durch Übungen entgegenzuwirken. Auch der Umgang mit der Erkrankung im Alltag wird auf diese Art erleichtert.

Wann eignet sich der Einsatz beider Methoden begleitend zu einer Psychotherapie?

Um eine Sozio- oder Ergotherapie verschreiben zu können, muss der/die Patient/in folgende Punkte erfüllen:

Patient*innen sind besonders belastet durch ihre psychosomatischen Erkrankungen und fühlen sich beeinträchtigt in:

  • ihrem Antrieb
  • ihrer Konzentration
  • ihrer Motivation
  • ihrer Handlungsfähigkeit
  • ihrer Ausdauer

Sollten diese Punkte zutreffen, ist der Einsatz einer Ergo- oder Soziotherapie zunehmend sinnvoll, um den Behandlungserfolg zu steigern und die Therapie leichter zu gestalten. Der/Die Patient/in muss jedoch eine gewisse Grundmotivation mitbringen und an seinen Problemen arbeiten wollen. Sollte dies nicht der Fall sein, empfiehlt sich zu Beginn in jedem Fall der Einsatz einer Soziotherapie.

Häufig gestellte Fragen

Sind Sozio- und Ergotherapie Leistungen der Krankenkasse?

Ja, beides sind Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Allerdings gibt es hier eine Zuzahlungspflicht (außer bei Befreiung). Der Eigenanteil liegt hier bei 10% pro Sitzung zuzüglich 10€ pro Verordnung.

Wer verschreibt mir eine Sozio- oder Ergotherapie?

Beide Methoden können sowohl begleitend zu einer Psychotherapie als auch nach einem Klinikaufenthalt verschrieben werden. Verordnet werden dürfen sie nur von Fachärzten der Psychiatrie, Psychotherapie, Neurologie oder Psychologen.

Bei welchen psychischen Erkrankungen wir die Ergotherapie eingesetzt?

Ergo- und Soziotherapie werden vor allem bei Burnout, Depression, Angststörungen oder Verhaltensstörungen eingesetzt, um die Therapie zu verkürzen und den Behandlungserfolg langfristig zu fördern.

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